Geriatrie (Altersmedizin) ist diejenige Disziplin innerhalb der medizinischen Spezialgebiete, die sich mit den Krankheiten und den Krankheitsfolgen des alten Menschen befasst.

Sie umfasst akutmedizinische, aber auch rehabilitative, präventive und palliative Ansätze und versorgt Patienten, die auf Grund ihrer hohen Gebrechlichkeit durch Krankheiten und Krankheitsfolgen gleichermaßen gefährdet sind, denen ein Verlust an Autonomie und Alltagsselbständigkeit droht und bei denen ein zeitgleiches Nebeneinander von akutmedizinischen und rehabilitativen Behandlungskonzepten erforderlich ist.

Krankheiten im hohen Lebensalter haben oft andere Symptome, sprechen auf die Behandlung anders und nicht selten verzögert an und erfordern deshalb den Einsatz eines multiprofessionellen Behandlungsteams.

Das Vorliegen von Multimorbidität ist ein stärkeres Argument für eine Behandlung in der Geriatrie als das kalendarische Alter alleine. Allerdings nehmen bei den Patienten über 80 Jahren Gebrechlichkeit und Vulnerabilität in der Regel so stark zu, dass solche hochbetagten Patienten wegen des Risikos von Folgeerkrankungen, der Gefahr rascher Chronifizierung und der Bedrohung durch Selbständigkeitsverlust besonders häufig die Kriterien eines „geriatrischen Patienten“ erfüllen und entsprechend behandelt werden sollten.